Stefan in the USA

Mein erstes Weihnachten ganz weit weg von zu Hause habe ich mit meiner Gastfamilie bei Verwandten in  Pennsylvania verbracht.

Wolle, ein guter Kumpel aus Deutschland, hat sein Auslandssemester in Kanada gemacht und hat Weihnachten zusammen mit uns verbracht. Links und rechts außen auf dem Bild sind meine Gastbrüder Mark und Sam.

Pennsylvania im Allgemeinen ist natürlich erheblich kälter wie der Süden. Hier hab ich zum ersten Mal Schnee in den USA gesehen und auch zum ersten Mal gefroren 😉

Die Bescherung fand traditionell am 25. Dezember statt. Wir hatten einen schön geschmückten Weihnachtsbaum und das Fest war im Prinzip wie in Deutschland. Jeder hatte ein Geschenk für jeden und am Ende war ein großer Berg voller Geschenkpapier und Verpackungen in der Mitte des Raumes. Vor allem über die deutschen Lebkuchen und Süßigkeiten haben sich die Amerikaner gefreut.

Die Verwandten meiner Gastfamilie haben ein großes Haus. Wolle und ich haben im Untergeschoss übernachtet. Dort sind ein Computer, eine Nintendo Wii, ein rießiger Flachbildschirm, DVD Player und eine Dolby Surround Anlage aufgestellt. Perfekt um die Weihnachtsfeiertage relaxt angehen zu lassen.

Der Vater meiner Gastmutter hat Parkinson. Er ist noch klar bei Verstand, kann seinen Körper aber nicht mehr so kontrollieren und bewegen wie er will. Als ich in der Küche war, um mir Wasser zu holen, stand er da und hat einen Strohhalm in die Coladose gesteckt. Er stand wie versteinert da. Als ich eine Stunde später wieder in die Küche kam war er gerade dabei die Coladose zu greifen, um daraus zu trinken. Eine weitere Stunde später saß er in seinem Sessel mit der Coladose, die noch fast voll war, und es sah so aus als ob er eingeschlafen wäre. Manchmal, wenn der Körper „warm geloffen“ ist, konnte er sich fast normal bewegen. Die meiste Zeit lässt ihn die Krankheit aber erstarren und er sieht aus als wenn er im Sitzen/Stehen schlafen würde.

Der Bruder meiner Gastmutter ist Koch. Dadurch waren festliche Speisen sichergestellt, da er uns exzellent bekocht hat. Außerdem wurden wir zum Italiener eingeladen – 45$ pro Person. Luxuriöses Essen.

Es war für mich schön über die Weihnachtsfeiertage abschalten zu können bevor die Jobphase beginnt.  Trotz der sentimentalen Weihnachtszeit hab ich bisher wenig Heimweh. Wen ich vermisse is natürlich meine Verlobte, die mich über Ostern besuchen wird. Ansonsten blicke ich erwartungsvoll in die zweite Hälfte meines USA Aufenthaltes. Vor allem freue ich mich auf den Juli, in dem ich einen Monat durch Amerika reisen werde.

Und Silvester werde ich heute Abend ordentlich in Atlanta feiern! In diesem Sinne: Einen guten Rutsch ins neue Jahr!