NASCAR Race

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An diesem Wochenende war ich mit meiner Gastfamilie auf einem NASCAR Rennen in der Nähe von Atlanta.

Nascar Rennen sind in den USA bekannter als die Formel 1 und meine komplette Gastfamilie ist davon begeistert.

Man übernachtet dort vorzugsweise in Wohnwägen. Das ganze ist auf einem riesigen Gelände organisiert, weit und breit sieht man erst mal nichts außer den Campingwägen. Mein Hostbruder Mark meint, dass ca. 200.000-250.000 Besucher gekommen sind.

Vor dem Rennen kann man so eine Art Trödelmarkt besuchen oder zu einem großen Bereich voller Werbestände gehen. Dort bekommt man dann kleine Werbegeschenke umsonst, wie zum Beispiel einen Hut, Hustenbonbons, Werbe-T-shirts in XXL (=Einheitsgröße), einen 10% Gutschein auf Pizza, etc. Dafür muss man natürlich auch seine Adresse, Tel. und Emailadresse hergeben – die Amerikaner stehen Schlange!!! Hätte ich nicht gedacht, aber wo es was umsonst gibt… 😉 Es gibt Stände, die schenken Werbe-T-Shirts her (umsonst, also nur für die Adresse) und andere Stände verlosen ein einziges T-Shirt während des ganzen Tages, machen eine riesen Show draus und es kommen zu der Verlosung einige hunderte Leute…versteh ich nicht…für ein Werbe T-Shirt im XXL Format…

Ich selbst hab bei dem U.S. Army Stand an einem Contest mitgemacht. Für einen Schlüsselanhänger musste man 25 Liegestütze machen, für ein Army T-Shirt 75. Bis jetzt hat die 75 aber noch keiner geschafft. Ich dachte nicht, dass ich 75 hinkrieg (50 Liegestütze sind schon hardcore bei der Hitze), bin´s aber angegangen. Es war total hart, vor allem am Schluss. Ich selber konnte gar nicht mehr mitzählen, dass hat mein Freund hier unten auf dem Bild für mich übernommen. Als ich dann gehört hab, dass ich schon bei 60 war hab ich einfach weitergemacht. Die letzten 5 waren dann noch voll hart und mit großem Zittern. Und Tatsächlich: Ich ich war der Erste der´s geschafft hat! Yeah!!!

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Hier das Beweisfoto.

Zum Abendessen gabs dann klassisch Barbecue, das macht so ziemlich jeder vor seinem Wohnwagen.

Das Rennen an sich fand abends statt. Nachdem die 43 Fahrer vorgestellt wurden wird erst mal ein Gebet gesprochen, wozu das ganze Stadion aufsteht. Danach kommt die Nationalhymne, wobei jeder mitsingt. Anschließend fliegen 3 Flieger über das Stadion, es gibt ein Feuerwerk und alle jubeln. Soviel zum Patriotismus.

Mein Lieblingsfahrer war Jeff Gordon mit der Nummer 24.

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Das Rennen dauert ca. 3,5 Stunden ohne Unterbrechung. Die Fahrer fahren 325 Runden im Kreis. Man verfolgt also über 3 Stunden seinen Fahrer oder andere Fahrer beim Im-Kreis-fahren (mit Begeisterung). Ab und an sind auch kleinere Unfälle passiert, aber nix Schlimmes. „Mein“ Fahrer wurde 8. Platz, war zwischenzeitlich auch mal 1. Wenn man sich mit einem Fahrer identifizieren kann, dann ist es viel spannender wie wenn man nur dasitzt und zuguckt. Sobald ein Fahrer den anderen überholt, stehen die Fans auf und grölen laut.

Zur Stimmung tragen vor allem auch die Rednecks bei. Definition Redneck (Duden): Weißer reaktionärer Hinterwäldler. Die gibt´s hier im Süden ganz oft . Näheres hat mir mein Hostbruder Mark erklärt: Rednecks sind weiße Menschen aus dem Süden, die oft wenige Klamotten anhaben, viel Alkohol konsumieren, rauchen, Tatoos haben und sich wie auffällig anziehen. Dementsprechend verhalten sie sich natürlich auch bei dem Rennen.

Unter all den Menschen hier hab ich nur ganz vereinzelt Afroamerikaner geshen. Fahrer gab es keine. Ich denke, dass Autorennen vor allem von „Weißen“ bevorzugt wird und das dies ein ganz deutliches Beispiel für die noch immer bestehende Rassentrennung ist. Denn an Afroamerikanern mangelt es im Süden bestimmt nicht.

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Über 3 Stunden lang bei lauten Motorengeräuschen im Kreis fahrende Rennautos zu beobachten hat mir mehr Spaß gemacht als ich dachte. Ein paar Bilder hab ich noch in der Gallerie.

Posted on September 7th 2009 in NASCAR Race

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