Action: DC, die letzte (Woche)

Die letzte Woche in DC war sehr intensiv, schliesslich fehlte bedingt durch den Schneesturm 1 ganze Woche an Aktivitaeten und wir hatten nicht vor, irgendwas von unseren Plaenen abzusagen. Und so kam es, dass ich gefuehlt mehr unterwegs war als im Office in dieser Woche 😉

Dienstag war ein von Emily organisiertes Meeting im State Department (US-Aussenministerium) der Startschuss. Hillary war leider nicht da, aber wir durften nach dem Meeting mal in die repraesentativen Raeume reinschauen, wo halt Staatsgaeste empfangen und Vertraege oeffentlichkeitswirksam unterschrieben werden – also sie hats schon schoen dort.

Mittwoch hatte Peter uns eine Pentagon Tour organisiert. Megastrikte Sicherheitskontrollen und die sich staendig stellende Frage, was dort wohl in geheimen Raeumen so alles getrieben wird, um gegen Terroristen und andere Ganoven vorzugehen sind die staerksten Erinnerungen. Ansonsten ist es einfach gross, und natuerlich gibt es fuer uns nichts zu sehen, wir koennten a Terroristen sein.. Herrlich nur, dass unser Fuehrer die ganze Zeit rueckwarts gelaufen ist, damit er uns im Auge behalten kann und keiner sich heimlich verdrueckt.

Mittwoch Abend dann unser ‘traditioneller’ Mittwochsstammtisch im Union Pub, wo ich mir mit einer Repraesentantin einer grossen amerikanischen Brauereigesellschaft ein leicht angeduhntes Argument geliefert habe. Sie fragte mich scheinheilig, ob ich ein kostenloses Bier wolle, sie fuehre gerade eine Promotion Aktion durch. Nichtsahnend war ich versucht ja zu sagen, als mir im letzten Moment die entscheidende Frage in den Kopf schoss: welches Bier es denn waere?

Die Antwort war zu meinem Entsetzen Bud Light. Dankend, aber entschieden lehnte ich ab. Sowohl meine Mitinterns als auch das nette und durchaus gutaussehende Maedel verstanden die Welt nicht mehr. Wie kann man nur ein kostenloses Bier ablehnen? Nur kurz widerstand ich der Versuchung, meinen Standpunkt klarzumachen. Dann erklaerte ich beiden Parteien, dass Bud Light definitiv nicht als Bier sondern vielmehr als geschmacklose Ploerre zu bezeichnen sei, das ganze natuerlich wie man mich kennt sehr diplomatisch.

Daraus entwuchs eine kleine Diskussion, in der recht schnell sachliche Argumente ausgingen und ich nur immer wieder auf die deutsche Biertradition, seine damit verbundene Extraklasse und unser Reinheitsgebot verwies. Wie Amerikaner nunmal so sind, versuchten sie meine logischen und unwiderlegbaren Argumente irrational zu kontern; was ich natuerlich in keinster Weise zuliess. Kurz darauf befiel mich aus unerfindlichen Gruenden das Verlangen, die Restrooms aufzusuchen, gefolgt von einem baldigen Wunsch, die Heimreise anzutreten 😉

Am Donnerstag durften wir dann die deutsche Botschaft besuchen, was Dom und ich ja im Rahmen des Bruederle Meetings klar gemacht hatten. Dort wurden wir von den dortigen Interns ein wenig herumgefuehrt, ehe wir einen Kollegen trafen, der uns ein wenig vom Leben als Diplomat berichtete, welches nicht nur Glanz und Glamour in Washington, sondern auch Angst in Kabul oder Vorsicht bei der Wortwahl in Pjoengjang bedeutet. Im selben Moment aber versuchte er, uns in das hoch selektive Auswahlverfahren hineinzuschnacken, damit das Auswaertige Amt weiterhin nur die Besten auswaehlen koenne. Geschmeichelt ging es zum Mittagessen, das zwar keine Offenbarung, aber doch gut war. Danach wurde noch ein Haribo-Geschaeft getaetigt und ab gings zurueck zur Arbeit.

Fuer Freitag konnte mein Office noch last-minute eine Tour des Weissen Hauses fuer mich organisieren. Das war echt spitze. Zwar durfte man keine Fotos machen, aber dort hindurch gelaufen zu sein und viele tolle Fotos gesehen zu haben (mein Favorit: John Travolta tanzt mit Lady Di bei einem Empfang im White House) war schon etwas besonderes.

Nachmittags war ich dann noch mit den Deutsche Botschafts-Interns auf ner Capitol Tour von Peters Office, und sein Kollege/Tourguide hatte es hinbekommen dass wir auf den House Floor konnten – geilo! Da sassen wir also auf den Sitzen der Congressmen, waehrend ueber uns die ‘normalen’ Touris in der Gallery, dem Zuschauerraum, Platz nehmen mussten 😉

Zurueck im Office machte ich mich dann auf meine Abschiedsrunde, die sehr herzlich ausfiel, obwohl ich nur kurze Zeit dort gewesen war. So wurde es reichlich spaet, bis ich mit meinen fellow Interns in einen Irish Pub auf ein Abschiedsbierchen einkehrte, ehe ich mich auf den Heimweg machte um mit Sulaiman eine Runde zu bowlen.

This entry was posted on Freitag, Februar 19th, 2010 at 11:13 PM and is filed under @work, Anekdoten, DC. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

One Response to “Action: DC, die letzte (Woche)”

  1. Dominik Greese Says:

    Er war im Weissen Haus?! davon wusste ich ja glaube ich gar nichts…

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